Bahnberechnung im öffentlichen Personen Nahverkehr

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Heute gibt euer geschätzter Henot Hilfestellung im täglichen Leben. Ich werde erläutern nach welcher Logik die Deutsche Bahn die Ankunft ihrer Transportservices ankündigt und was dies umgerechnet in die reale Zeit bedeutet.

  • (keine Anzeige)   =  0 bis 4 Minuten zu spät
  • wenige Min. später = mindestens 1 bis max 9 min zu spät  (ungewiß)
  • 5 Min. später = 5 bis 9 Minuten zu spät
  • 10 Min. später = 10 bis 14 Minuten zu spät
  • 15 Min. später = 15 bis 19 Minuten zu spät
  • 20 Min. später = 19 bis 29 Minuten zu spät
  • 30 Min. später = min. 30 Minuten zu spät und/oder Zug fällt aus.


Quelle: http://www.test.de/Deutsche-Bahn-Wie-puenktlich-fahren-die-Zuege-wirklich-1617492-2617492/

Trotzdem die Bahn einiges für ihre Pünktlichkeit tun möchte, ist es bisher eher deskriptiver denn proaktiver Natur gewesen. Was für uns alle ein Ärgernis ist, ist nämlich für die Bahn noch lange kein so großes. Gerne würde ich euch auch die  Begründungen übersetzen, welche gerne eingesetzt werden, welche den (künstlichen, scheinbaren) Bezug zwischen Ursache und Fahrgast herzustellen versuchen. Jedoch muß ich euch enttäuschen, das folgt leider keiner durchschaubaren Logik. Die Ursachen für das Problem sind allerdings selten exogen. In den meisten Fällen ist die Verspätung hausgemacht, auch wenn es manchmal nicht so klingt. Hier eine Auswahl:

A) Probleme mit internen Ursachen
  • verspätete Bereitstellung 
  • Verspätung eines vorausfahrenden Zugs
  • Störungen im Betriebsablauf
  • Überholung  
  • Warten auf freie Einfahrt
  • Warten auf Anschlussfahrgäste (nice try!)
  • Gleiswechsel 
B) Probleme mit externen Ursachen
  • Personen auf dem Gleis
  • Beeinträchtigung durch Vandalismus 
  • Verzögerung beim Ein-/Ausstieg (das echte Warten auf Fahrgäste)
  • Polizeiliche Ermittlung
C) Probleme mit dem Wetter
  • Oberleitungsschaden
  • Signalstörung  (Klassiker!)
  • Triebwerksschaden
Mein Favorit
  • Hohes Verkehrsaufkommen (damit konnte nun wirklich niemand rechnen!)

Wer jetzt erst einschaltet, der wird bemerken, daß ich mich garnicht auf das heiße Thema FERNVERKEHR beziehe. Fernverkehr ist für mich ein Unwort wie Cybersex und gehört in die staubige Truhe zusammen mit Personennahverkehr. Ich werde in der Zukunft mal darlegen, warum das Neusprech ist, aber zunächst genügen wir uns damit, dass ich nun endlich Bezug auf die ewig unausgesprochene kognitive Dissonanz nehme,welche uns schon lange verdirbt sich korrekt über die Bahn aufzuregen. Denn auch dieser Umstand ist (Bahn-)hausgemacht.

Wenn bei der Bahn/ in den Nachrichten/ in Studien/ auf Plakaten von Verspätungen gesprochen wird, wenn von Fahrgastkomfort  die Rede ist (Aufgepasst: Neusprech für Probleme beim Reisen!) oder wenn Menschen vor Mikrofonen etwas über das Thema Bahn in Prozent ausdrücken dann bezieht sich das fast immer auf den ominösen schnöseligen Fernverkehr. Gemeint sind damit also der IC, der ICE und alles was richtig teuer ist, wenn man damit fahren will (alternative Eingrenzung: Alles das, wo man kein Fahrrad mitnehmen kann). Natürlich kümmert man sich um das white and shiny Hochpreissegment ein bischen besser als um die stinkende S6 zwischen Düsseldorf und Essen. Das liegt aber aber nicht an den Fahrgastzahlen, welche zu Stoßzeiten tägliche Verkehrsdichten von Ländern der 3.Welt erreichen, sondern an der Außenwirkung.

Dazu der Weltenrichter: Mit dem fiesen Sozialschlauch musst Du so oder so jeden Tag zur Maloche fahren, was kannst Du daran ändern. 

Ja, was kümmert mich der beschissene Fernverkehr? Und Du fliegst doch eh mit dem Flugzeug nach München oder fährst zur Tante oder in den Supermarkt mit dem Auto. Aber morgens treffen sich alle wieder brav am Bahndamm und schwitzen sich im Abteil gegenseitig an. Also stellen wir fest:

  • Fernverkehr: muss sich im Markt behaupten
  • Nahverkehr: nahezu ausnahmsloser Monopolist
Und wer das Spiel Monopoly einmal gespielt hat, der weiß dass das keinen Spaß macht. Daher rührt auch der geringe Drang etwas zu ändern oder der asymetrische Handlungsbedarf bezüglich  Fahrgastkomfort.

Und jetzt werden die Stimmen laut, halt Henoth! Jeder hat die Wahl! Fahr doch mit dem Fahrrad! Kauf dir doch einen Neuwagen! und so etwas wie Ich hau Dir auf die Schnauze! - aber ihr Ihr seid alle im Irrtum begraben. Egal wie sehr Ihr Euch es wünscht, egal wie malat Ihr irgendwann sein werdet. Ihr werdet auf den Bus warten, ob es Sinn macht oder nicht. Deshalb haben die geschlossenen Teestuben bereits das hier für Euch aufgebaut. Damit ihr nicht enttäuscht seid. (siehe link)



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