Bittere Säure von opportunischen FairTrade-Bauern

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Die Zeit hat erkannt, dass auch manchmal gelogen wird und fragt sich jetzt, ob der fair gehandelte Kaffee, der hierzulande geht wie warme Semmeln,vielleicht doch gerade deshalb scheiße ist.

Der Treppenwitz an der Sache ist eben die harte Realität selbst: "Besserer Preise für bessere Qualität." - Warum sollte der Kaffebauer seine gute Ernte für Fairtrade hergeben, wenn er gerade woanders mehr dafür bekommen kann?


"Doch nach Einschätzung von Wissenschaftlern und Branchenkennern bietet Fairtrade einen Anreiz, vor allem den schlechten Teil der Ernte ins System zu speisen. [...] Für Sack A (gute Qualität) bekommt er auf dem freien Markt 1,70 Dollar pro Pfund, für Sack B (schlechtere Qualität) nur 1,20 Dollar. Der Anreiz ist offensichtlich: Der gute Sack wird für 1,70 Dollar verkauft. Der schlechte geht zu Fairtrade, wo man 1,40 Dollar bekommt." - Zeit.de

Aber Henoth, werdet ihr sagen, die armen Bauern sind eben nunmal in ihrer Rolle armer Bauern gefangen und auf jeden Oppurtunismus angewiesen, nach denen sie sich ohne Anstrengung recken können. Und ich werde euch auch erlauben westlichen Rollenbildern zu folgen und befohlen von euerem schlechten Gewissen aus, euer sauer verdientes Geld in bitter schmeckenden Kaffe zu stecken. 

Denn wenn ihr erstmal die Batteriesäure in euren Ösuphagus laufen lasst, dann fühlt ihr die ganze Fairness des Handels mit den opportunistischen Bauern und seid beruhigt, dass wenigstens euer Geld euch in die selbe Miese Lage versertz, in der sich die Bauern befinden. Zumindest Ihr denkt euch rettet ein Gefühl ausgleichender Gerechtigkeit.

Dass Fairtrade in dem Moment ein schlechter Witz geworden ist, wo
  • sich die Bauern keine Mühe mehr geben wollen dafür
  • ihr Produkt generell woanders loswerden
  • woanders mehr Geld bekommen
das ist einigen anscheinend immer noch nicht klar, wie man an den steigenden Verkaufszahlen erkennen kann.




Nur warum? Der am Weltmarkt gehandelte Preis für Kaffee schwankte so stark, dass die langfrisitg arbeitenden Kaffebauern rund um die veramte Welt garncith wussten wie ihnen geschieht. Und somit wurde scheinbar der Yuppie wieder zum Symbol für die Verschlechterung von prekären Zuständen bei Dritte-Welt-Produzenten. Dass die ganze Fairness-Trading-Idee allein aus dem Preis für Kaffe herauswuchs, davon will heute keiner mehr was wissen.

"Bis 2009 haben sich die Kaffeepreise wieder stabilisiert." - fairtrade-deutschland.de

Dann könnten wir doch jetzt auch die Stützräder wieder abmachen und den Negern wieder zutrauen, dass sie Börsennachrichten lesen, höre ich jemanden im Zugabteil sagen. Aber darum geht es ja letztendlich garnicht. Es ging nie um die Bauern selbst, sondern nur um das Gewissen des Westens.

"Verbraucherinnen und Verbraucher leisten durch den Kauf von Fairtrade-Produkten einen direkten Beitrag, die Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen der Menschen in den Anbauländern zu verbessern." - Produktinformation von TransFair 2014 (pdf)
 Versus

"Laut unseren Untersuchungen war Fairtrade kein effektiver Mechanismus, um das Leben der ärmsten Landbevölkerung, der angestellten Arbeiter, zu verbessern", sagte Studienautor Christopher Cramer dem Guardian.   

 Fairtrade hat sogar versucht zu reagieren, allerdings werden die Vorwürfe, der Kaffe schmecke bitter nicht entkräftet. Die offizielle Erklärung von TransFair ergießt sich in Erklärungen zu Organisationen und Strukturen und Genossenschaften, wenn es allerdings zum Thema Qualität kommt, dann wird von "gemeinsam in Qualität investieren" gesprochen. Für michein klares Zeichen, dass die Qualität noch zu schlecht ist und sie selber wissen, dass sie verbessert werden sollte.

Im Zuge der Marketing-Strategie übrigens gar nicht so klug, wie ich finde, denn die ganzen Weltverbesserer sollten auch am eigenen Leibe spüren können, dass Sie die besonders bescheidenen und einfältigen Kaffeebauern unterstüzen, wenn sie die bittere Säure in ihren Körper fließen lassen.




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