Frage heute (27)

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Freitag ist Fragetag

Jede Woche wird eine Frage gestellt, dessen Antwort nur Gott weiß (hier ist ein Gottesbeweis).
Man kann außer der Einsicht nichts gewinnen.  Es ist mehr ein Schritt zurück in die Richtung von Web 1.0, als es noch darum ging nach seiner Berieselung aktiv suchen zu müssen.




  Die Frage heute:

  Wofür betet die XXX church?

 

 

 

Frage heute (26)

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Freitag ist Fragetag

Jede Woche wird eine Frage gestellt, dessen Antwort nur Gott weiß (hier ist ein Gottesbeweis).
Man kann außer der Einsicht nichts gewinnen.  Es ist mehr ein Schritt zurück in die Richtung von Web 1.0, als es noch darum ging nach seiner Berieselung aktiv suchen zu müssen.




  Die Frage heute:

  Was sind Scheißtage?

 

 

Internet killed the video star

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Sehr geehrter Henoth Gasknecht,
  vielen Dank für Ihre Mitteilung. Sie teilen uns mit, dass für Ihre Wohnung bereits ein Beitragskonto besteht. Daher gehen wir davon aus, dass sie keine Anmeldung vornehmen müssen.
Leider konnten wir kein Beitragskonto ermitteln. Die Wohnung haben wir daher ab 01.01.2013 auf Ihren Namen angemeldet.
   [...]
Sie zahlen den Rückstand von 323,64 EUR einschließlich des Beitrags in
- 6 Rate (n) von monatlich 50,00 EUR
- eine letzte Rate von 23,65 EUR
und alle drei Monate zusätzlich zu der Rate die fälligen Rundfunkbeiträge.
   [...]
Sollten Sie die Vereinbarung nicht einhalten, werden wir den offenen Betrag unverzüglich in einer Summe fordern und Maßnahmen einleiten.
   [...]
   Mit freundlichen Grüßen
Ihr Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio
  
Halt, halt! Als erstes mal möchte ich mich bedanken, bei allen Beteiligten, damit ich nun frei verkünden darf, dass ich raus bin.
Ja, ich habs geschafft.
Nicht ganz so raus wie ich es mir gewünscht hätte, und zwar wie es Will Smith bei seiner Aufnahme zu den Men in Black mit seinen Fingerabdrücken und Namen gemacht hat (sie gelöscht), sondern einfach aus dem Kreis der zahlenden Empfangsgerätbesitzer entfernt wurde.
Aber immerhin bin ich wieder raus und möchte dafür auch ein bischen applaudieren, hebe mein Sektglas und feuere es, nach der Leerung in einem Zug, vergleichbar mit meinem Verständnis von der Sache, mit roher Gewalt in das nächste Fernsehgerät.

Sicherlich werdet ihr neidisch sein und bereits krümmen sich eure Hälse und Augenbrauen, ihr werdet sicherlich auch eine Episode zu erzählen haben und wollt bereits unterbrechen, mit einem "Aber Henoth...", doch ihr habt eure Impulskontrolle seit dem Aufrufen dieser Seite wieder unter eurer Herrschaft und schafft es tatsächlich eure kurzfristigen Befriedigungswünsche längerfristigen Zielen unterzuordnen, weil ihr nickend feststellen müsst, dass inzwischen seit knapp hundert Jahren JEDER Bundesbürger damit in Kontakt kam und somit auch jeder andere eure eigne kleine Geschichte übers Bezahlen selber auch erzählen kann. Und selbst der Frage, wie ich den Häschern entkommen bin werde ich nicht nachgehen, denn das fällt nicht unter interessante Posse, sondern wird wahrscheinlich als Anleitung zur Wehrkraftzersetzung gedeutet.


 „Es soll ein regelrechtes Jagen geben mit Fallen, die wirklich zuschnappen und Schlingen, die wirklich fangen, und wir sollen dabei helfen“,
sprach Hardt, erster Intendant der Westdeutschen Rundfunk AG Werag (später
WDR), im Abendprogramm des WDR über den Gebühreneinzug.

Interesant ist dann nämlich nur noch der, der nichts mehr zu erzählen braucht, weil er nichts zu bezahlen braucht. Aber ihr sollt weiter bezahlen, bis euch der Staatsvertrag immerfort im Fernsehen vorgelesen wird, damit ihr eure kriminelle Energie davor zu flüchten endlich in Furcht wandeln könnt und die Gewissheit erhaltet, wenigstens mit der „Gebühr“ einen „staatsfernen Nachrichtenapparat“ unterhalten zu können, damit ihr unabhängige Informationen und kulturelle Schulung in euer Haus geliefert bekommt. Denn was nichts kostet, das ist auch nichts.


If you're not paying for it, you're not the customer, you're the product being sold
Andrew Lewis

Die Frage, die ich mir stelle ist ja auch nicht mehr ob ich einen Geldbetrag überweisen soll, sondern wofür. Und damit meine ich nicht, dass ich weiss dass dieses Geld sicher durch das neue Kind Paul Kirchofs bei öffentlich rechtlichen Sendern landet, sondern was die Sender damit bezahlen. Denn wie Kirchhof es selbst bereits erkannt hat, ist es nämlich in Deutschland, was das öffentliche Interesse angeht, wie mit regulierten Behörden: Das geht keinen etwas an, wenn er er dafür eben nicht gerade der Intendant ist.
Denn wohin würde uns die Transparenz schon führen? Zu Selbstbestimmungsrechten?

Pah, da kann ja jeder kommen. Und außerdem, dann fällt ja auf, dass diese Landschaft ja möglicherweise verwachsen, bürokratisch und reformbedürftig ist. Und wenn hier jetzt etwas reformiert werden muss, dann erstmal nur das Image. Wer hier von Gebühren spricht, wird abgemahnt und die anderen werden an Inkasso-Unternmehmen genannt und die restlichen, naja, die können sich dann soweiso erstmal existenzielleren Fragen widmen.


Ich glaube bevor man also an die Gestaltung oder die Frage einer Gestaltung eines Themas im Fernsehprogramm herangeht, muss man erstmal anfangen, was will ich, im Sinne der Zielstellung auf die Möglichkeiten echt selbstkritisch einschätzen?

Wie Propagandawandel funktioniert der Rundfunk sich etablierte? Na, ganz einfach mal erklärt am folgenden historischen Ablauf (mit diesem, diesem, diesem, diesem, diesem und diesem Artikel unterlegt).

Hier insbesondere sprachlich auch ganz schön, wie sich neben den Motivationen auch die Begriffe für Nutzer, Behörde und Geld selber ändern. Achtet mal darauf.


1923

Zahlende Hörer begleichen eine Jahresgebühr bei der Reichstelegraphenverwaltung. Schwarzhörer kommen ins Gefängnis.

"Als die erste Sendegesellschaft in Berlin am 29. Oktober 1923 ihren Sendebetrieb mit der Funk-Stunde Berlin aufnahm, gab es nicht einen einzigen zahlenden Hörer; zum Jahresende waren es 467. Die Jahresgebühr hatte die Reichstelegraphenverwaltung auf 25 Mark festgelegt [...] Für Schwarzhörer waren im Telegraphengesetz Geldstrafen und im Extremfall Gefängnis bis zu sechs Monaten vorgesehen."




1932

Hörer haben Rechte und Pflichten dazu gehört eine Jahresgebühr für eine Antenne bei der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft. Geräte mit unlizensierten Antennen zu verbinden war untersagt.




"Am Ende der Weimarer Republik bestand die Rundfunkgenehmigung aus einem sehr feinen Geflecht von „Hörerrechten und -pflichten“. 
Das von der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft herausgegebene Rundfunk Jahrbuch 1933 vergleicht die Gebühr von damals 2 Mark monatlich mit dem Waffen- oder Jagdschein, bei dem man das Recht erwirbt, etwas tun dürfen, keinesfalls aber ein Vertragsverhältnis über ein zu lieferndes Produkt eingeht.
 Der Eigenbau von Rundfunkgeräten bedurfte keiner Genehmigung, jede Antenne aber kostete ihre Jahresgebühr."



 


1939

 Hörer haben die Verodnungen über Rundfunkmaßnahmen einzuhalten und das hören ausländischer oder Wehrkraftzersetzender Feindsender auszusetzen, andernfalls werden Todesstrafe oder Zuchthaus angewendet.



 "Mit Kriegsbeginn 1939 führte das NS-Regime zahlreiche neue Gesetze und Verbote ein. Eines davon war die „Verordnung über außerordentliche Rundfunkmaßnahmen“ vom 1. September 1939; sie bedrohte das Hören ausländischer Rundfunksender mit hohen Strafen. Hörer satirischer Beiträge oder Musiksendungen wie Jazz und Swing kamen oft mit einer Verwarnung durch die Gestapo davon, mussten aber auch mit dem Einzug des Rundfunkgerätes oder einer Gefängnisstrafe rechnen. Verbreitung von abgehörten Nachrichten der Feindsender konnte mit Zuchthausstrafen oder sogar mit dem Tode bestraft werden. Der Wehrkraftzersetzungs-Paragraph wurde im Laufe des Krieges von Gerichten immer weiter ausgelegt."



1948

Das deutsche Volk soll sich völlig unabhängig von kommerziellem Interesse und absolut staatsfern, aber zentralisiert und durch Gebühren finanziert, einer liberalen, demokratischen Erziehung zu unterziehen. Diese Medien sind beitragsfinanzierte Körperschaften nach dem Vorbild der britischen BBC und die Post hat als staatlicher Fernmeldedienst weiterhin die Aufgabe diese Gebühren zu erheben und technisch zu regulieren.


"In Deutschland wurde nach dem Zweiten Weltkrieg und im Zuge der Demokratisierung von den West-Alliierten der öffentlich-rechtliche Rundfunk nach britischem Vorbild (BBC) unter der Leitung von Hugh Greene eingeführt. Die Sender sind als beitragsfinanzierte Körperschaften (bzw. Anstalten des öffentlichen Rechts) gegründet."
"Greene kam im Oktober 1946 als Organisator hinzu und hatte den Plan, aus dem NWDR eine Anstalt des öffentlichen Rechts zu machen, die unabhängig von kommerziellen Interessen und politischem Druck der Regierung sein sollte, zentralisiert und durch Gebühren finanziert. Eine völlige Unabhängigkeit des Rundfunks von politischen Parteien konnte er nicht erreichen. Das Fundament sollte wie in der Tradition der BBC im öffentlichen Rundfunk durch Unabhängigkeit, Unvoreingenommenheit und Toleranz gekennzeichnet sein. Der NWDR sollte durch Greenes Einfluss zu einem Medium der politischen, kulturellen und hin zu einer liberalen demokratischen Erziehung mit Toleranz und Kompromissfähigkeit werden. Kaum waren die Parteien in Deutschland offiziell zugelassen, kam es zu Auseinandersetzungen über die Kontrolle des Rundfunks."
Der Einzug der  Gebühren wurde noch weiterhin über die Post verwaltet:
"Rechtsgrundlage für die administrative Tätigkeit der Deutschen Bundespost war das Postverwaltungsgesetz (PostVwG), welches das Reichspostfinanzgesetz von 1924 ablöste. Zentrales finanzpolitisches Ziel war, wie bereits seit 1924, die Sicherung der Eigenwirtschaftlichkeit. Die politische Zielbestimmung wurde aber der wirtschaftlichen stets übergeordnet. So besagte § 2 PostVwG, dass die Bundespost „nach den Grundsätzen der Politik der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere der Verkehrs-, Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik verwaltet wird“ und dabei „den Interessen der deutschen Volkswirtschaft Rechnung zu tragen“ ist."




1973
Nicht mehr die Bundespost, sondern die Länder selber sollen den Rundfunkgebühreneinzug über die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) organisieren. Diese setzt Rundfunkgebührenbeauftragte ein, um festzustellen, ob ihre Teilnehmer gebührenpflichtige Rundfunkempfangsgeräte bereit halten. Man zahlt pro Fernseher und Radio unterschiedlich viel oder man hat keine Geräte.


"1973 beschließen schließlich die neun Landesrundfunkanstalten der ARD und das ZDF, den Rundfunkgebühreneinzug in eigener Regie durchzuführen. Hierzu gründen sie die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) mit Sitz in Köln, die zum 1. Januar 1976 offiziell das Eintreiben der im Volksmund schnell zur “GEZ-Gebühr” verkürzten Rundfunkbeiträge übernimmt." 
 "Damit ging der seit 1923 zunächst in den Händen der Reichspost, später der Bundespost liegende Gebühreneinzug in den Aufgabenbereich des Rundfunks über. Grundlegend waren zwei Urteile des Bundesverwaltungsgerichts von 1968, die klarstellten, dass die Regelung der Rundfunkgebühren Sache der Bundesländer und nicht der Post sei."
"Zur Ermittlung von Rundfunkteilnehmern, die ihre gebhürenpflichtigen Rundfunkempfangsgerte nicht anmelden, setzen die ARD-Landesrundfunkanstalten Rundfunkgebührenbeauftragte ein. Diese sind berechtigt, für die Landesrundfunkanstalten auf der Grundlage der §§ 3, 4 RGebStV Auskünfte zu verlangen und Teilnehmeranzeigen über das Bereithalten von Geräten entgegenzunehmen"




1984
Solange der Grundversorgungs-Auftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nicht gefährdet wird, dürfen sich andere private Anbieter von Rundfunk und Fernsehen werbefinaziert und selbstbestimmt verbreiten.

"In Deutschland besteht das Duale Rundfunksystem seit 1984. Mit dem 3. Rundfunk-Urteil, dem sogenannten FRAG-Urteil, bereitete das Bundesverfassungsgericht am 16. Juni 1981 den Weg für den privaten Rundfunk, indem es diesen für grundsätzlich zulässig erklärte. Erst das 4. Rundfunk-Urteil aus dem Jahr 1986 hat dann jedoch das duale Rundfunksystem begründet: Nach Auffassung des BVerfG kann Privatrundfunk allein die öffentliche Kommunikationsaufgabe, die sich aus der Rundfunkfreiheit in Art. 5 GG ergibt, nicht erfüllen, denn dessen Werbefinanzierung begründet die Gefahr eines nur nach Popularitätsgesichtspunkten gestalteten Programmes. Demnach sind es die öffentlich-rechtlichen Anstalten, die die öffentliche Aufgabe der Grundversorgung durch inhaltliche Standards, allgemeine Empfangbarkeit und Sicherung der Meinungsvielfalt wahrnehmen müssen. Privatrundfunk ist also neben den öffentlich-rechtlichen Anstalten zulässig, solange Letztere die Grundversorgung sichern. [...]
Erst der Ausbau der Kabelnetze und ein Politikwechsel mit Helmut Kohl im Jahre 1982 ermöglichte nach dem 3. und 4. Rundfunk-Urteil die Einführung des dualen Rundfunksystems.Die Landesmediengesetze regeln zum einen den Grundversorgungs-Auftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sowie deren Finanzierung aus Rundfunkgebühren und die Existenzberechtigung der werbefinanzierten Privatsender."

2007
Auf neuartige Rundfunkgeräte wie PCs oder Handys entfällt ebenfalls eine Gebühr, aber ab jetzt zahlt man die Gebühr immer nur für das erste Gerät auf einem Grundstück.

Nachdem bis Ende 2006 keine Gebühren erhoben worden waren, wurde von Januar 2007 bis Dezember 2012 für die sogenannten Neuartigen Rundfunkempfangsgeräte eine Gebühr (zuletzt 5,76 € pro Monat) erhoben. Gleichzeitig trat eine umfassende Gebührenbefreiung für Zweitgeräte in Kraft.
„1 Für neuartige Rundfunkempfangsgeräte (insbesondere Rechner, die Rundfunkprogramme ausschließlich über Angebote aus dem Internet wiedergeben können) im nicht ausschließlich privaten Bereich ist keine Rundfunkgebühr zu entrichten, wenn

  1. die Geräte ein und demselben Grundstück oder zusammenhängenden Grundstücken zuzuordnen sind und

  2. andere Rundfunkempfangsgeräte dort zum Empfang bereitgehalten werden.
2 Werden ausschließlich neuartige Rundfunkempfangsgeräte, die ein und demselben Grundstück oder zusammenhängenden Grundstücken zuzuordnen sind, zum Empfang bereitgehalten, ist für die Gesamtheit dieser Geräte eine Rundfunkgebühr zu entrichten.“


2013
Die Beiträge unserer Bürger werden als Abgaben dem ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice zugewendet, unabhängig von empfangsbereiten Geräten, nur nach privaten Wohneinheiten getrennt, es gibt keine Ausnahmen.

"Im Zuge der gleichzeitig wirksam gewordenen Umstellung der Rundfunkfinanzierung vom bisherigen Gebühren- auf das neue Beitragsmodell wurde die GEZ am 1. Januar 2013 in ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice umbenannt."
"Für Bürgerinnen und Bürger gilt seit dem 1. Januar 2013 die einfache Regel: „Eine Wohnung – ein Beitrag” – egal, wie viele Personen in der Wohnung leben und wie viele Rundfunkgeräte dort vorhanden sind. Das heißt: Familien, WGs und nichteheliche Lebensgemeinschaften zahlen nur einen Beitrag – Mehrfachbelastungen entfallen.
[...]
"Der neue Rundfunkbeitrag ist einfach und gerecht verteilt – Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Institutionen und Einrichtungen des Gemeinwohls beteiligen sich gemeinsam an der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Komplizierte Nachfragen, wer welche Geräte zu welchem Zweck bereithält, entfallen."

"
Der Beitragsservice erhebt den Rundfunkbeitrag für ARD, ZDF und Deutschlandradio und verwaltet die rund 42 Millionen Beitragskonten von Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen, Institutionen und Einrichtungen des Gemeinwohls. Er bearbeitet die Anträge auf Befreiung und Ermäßigung und steht für alle Fragen zum Rundfunkbeitrag zur Verfügung. Der Beitragsservice informiert telefonisch, per Post oder per E-Mail."




Interessant, wie sich das Angebot einer Sache, mit dem selbst zu entscheidenden Moment, ob ich diese Nutze oder nicht, zu einer Verpflichtung geändert wurde, die alternativlos zu nutzen ist. Natürlich fällt schnell ins Auge, dass man 2007 gemerkt hat, dass man mit dem gánzen Neuland nicht mehr Herr der Lage war und "Der Gerät" lange schon nicht mehr Maßgabe für eine Abgabenverordnung sein konnte. Denn das Internet hat sich als unabhängige Quelle zur Grundversorgung von Informationen, Nachrichten und kulturellen Inhalten bereits so prächtig entwickelt, dass man eigentlich den ganzen öffentlichen TV-Apparatschik auch in die Tonne hätte schieben können.

Ausweislich des aktuellen Geschäftsberichts der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) bestanden dort im Jahr 2010
    41,9 Mio. Teilnehmerkonten mit
    42,67 Mio. angemeldeten Hörfunkgeräten,
    36,53 Mio. angemeldeten Fernsehgerten und
    341.000 angemeldeten neuartigen Rundfunkempfangsgerten;
das Gesamtaufkommen der Rund funkgebhr betrgt 7,545 Mrd. Euro
- Dr. Bosmann (pdf)

Ehrlich leute, schaut ihr euch auch um acht Uhr nicht auch die Nachrichten kurz an, damit ihr einen Überblick über den Tag bekommt?
Achso, ihr schaut euch das Nachrichtenvideo mit dem Sprecher lieber im Internet an, wenn für euch der richtige Zeitpunkt gekommen ist?

Auch nicht, hm, ja aber ihr seht euch schon noch den neuen Tatort an, oder?
Na also, dafür müsst ihr nur 17 cent im Monat zahlen. Und für die aktuelle Sportberichterstattung inklusive dem olympischen Scheibenscheißen der Damen währen es dann nochmal 72 cent, bitte, ja?
Schließlich bezahlt ihr doch auch Geld, wenn ihr ins Kino geht und euch einen Film aussucht. Komm, so schlecht ist das Fernsehprogramm jetzt auch nicht. Da läuft eben immer was.
Wer das nicht guckt hat was verpasst und wer das nicht bezahlt, der wird gepfändet, Freunde!

dazu der Weltenrichter: "Die medien fungieren zur Meinungsbildung" ?
Nein ich möchte das nicht.  - Und an der Methode , das per se auf alle Haushalte umzulegen kannst Du schonmal sehen was da für ne vermessene Scheisse abgeht.

Und ob das jetzt eine gut geschmierte, von langer Hand lancierte Propagandamaschine der allierten Siegermächte ist  oder ob es nur ein über die Jahre gewachsen und verkusteter bürokratischer Apparat geworden ist oder ob es uns tatsächlich hilft unabhängig vom Staat und dessen Parteien Informationen zu konsumieren und Kultur einzusaugen, das darf jeder von euch selbst entscheiden.
Ich bin raus.



Sehr geehrter Henoth Gasknecht,

vielen Dank für Ihre Information. Sie teilen uns mit, dass bereits Rundfunkbeiträge für die Wohnung gezahlt werden. Wir haben daher das Beitragskonto zum Anmeldedatum storniert.


   Mit freundlichen Grüßen

Ihr Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio






Frage heute (25)

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Freitag ist Fragetag

Jede Woche wird eine Frage gestellt, dessen Antwort nur Gott weiß (hier ist ein Gottesbeweis).
Man kann außer der Einsicht nichts gewinnen.  Es ist mehr ein Schritt zurück in die Richtung von Web 1.0, als es noch darum ging nach seiner Berieselung aktiv suchen zu müssen.




  Die Frage heute:

Was ist Dylanology ?

Gernot Hassknecht vs. Henoth Gasknecht

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Der Plattenrichter fragt:
Was sagt der gasknecht dazu?
Ich wollte das zunächst nicht kommentieren, denn das hätte bedeutet, dass ich seine Aussagen als Satiriker im Fernsehen auf die Realität hin hätte abklopfen müssen und das gibt eigentlich keinen Sinn. Aber wir können uns gemeinsam mal darüber weiterführend unterhalten, was den Unterschied zwischen den beiden Personen Gernot und Henoth so ausmacht. Denn die Eingangsfragen sollten für alle sechs Abonnenten dieses Blogs ja bereits geklärt sein.

„viele sagen, er ist das Sprachrohr der schweigenden Masse”


Das meint Hans-Joachim Heist und verwechselt damit, dass ihm die Leute zu Füßen liegen, weil seine Inhalte so treffend sind. Das heißt aber erstmal nur, dass er bloß populistische Wünsche und Bedürfnisse bedient und sich darin suhlt "was viele gerne sagen möchten [...]
Gernot Hassknecht regt sich nur auf über Dinge, die im Argen liegen, und wo man was tun sollte."
Der Gasknecht allerdings ist kein Sprachrohr von Mehrheiten oder Minderheiten, kein Instrument der Ausforstung von längst übeholten Ideen einer Masse, die nun ursprünglich beklatscht werden wollen. Hier wird keine Erwartungsfütterung betrieben und es steht auch kein Trog bereit, in dem man seine schweinisches Maul tunken kann, damit die Gier nach Lache und Spass befriedigt werden kann. Schon allein deshlab nicht, weil man hier genötigt wird.

Nötigung als Mittel der Auslese ist für diesen Blog probat. Das bedeutet, hier wird nichts vorgekaut oder abgelesen, hier wird nichts animiert oder geschönt, es gibt maximal eine Moderation und mit Sicherheit eine Recherche, aber der Konsument entrückt aus seinem Furzsessel, wenn er feststellen muss, dass der Gasknecht nur aus Buchstaben besteht und er diese alle selber lesen soll.


„Als Nötigung versteht man Straftaten, welche die persönliche Freiheit eines oder mehrerer Menschen oder aber den ihnen durch das Recht garantierten Friedenszustand beeinträchtigen.”
—  wiki

Erst durch die Mitarbeit des Lesers ensteht also etwas greifbares. Erst durch die Selbstreflektion an der gedachten Linie der Texte entstehen die Funken. Jemand, der nicht liest, sondern auf seinem Fernseher zu dem Programm gasknecht.blogspot.de zappt, dem wird die "Sendung" wie Stummfilm vorkommen, der markiert diesen Sendeplatz für sich mit einem zweifelhaften externen Innuendo, mit dem er nichts anfangen kann.


Seine Paraderolle ist der Vollblut-Choleriker der Nation

 
 Gernot Hassknecht ist bereits "als Hulk" so wie er ist. Man kann ihn betrachten, ihm lauschen und ihn in Stein hauen. Er hat bereits seine Form angenommen und er kann nicht mehr aus der Rolle. Sonst wäre er nicht mehr Gernot Hassknecht.


„Wenn ich jetzt 40 wäre, dann würde ich sagen: Das reicht jetzt nicht, dass ich jetzt auf diese Rolle festgelegt bin. Aber in meinem Alter ist das okay.”
— Hans-Joachim Heist

 Und das ist auch das was sich die schweigende Masse wünscht: schweigend zu bleiben. Ganz im Gegenteil vom Gasknecht, welcher zwar auch Teil einer wie auch immer akustisch verorteten Gruppe ist, sich aber nicht aufdrängt über slapstickartige Emotionsausbrüche zu mehr Nachdruck zu verhelfen und kontemporäre Ängste der Menschen als 'moderener Heinz Erhard' zu schauspielern, sondern sich von dieser Gruppe schweigend, dennoch schreibend, distanziert, in dem genau solcher Slapstick außen vor gelassen wird, damit man den Kern einer Sache auseinander nehmen kann, wobei einem der Zorn hilfreich zur Hand geht.

 
„Die vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn ihr der ZORN dienstbar zur Hand geht.”
— Papst Gregor zitiert von Georg Schramm

Und da sind wir auch schon gleich bei dem Aspiranten, in der sich der Gasknecht näher positionieren kann: Lothar Dombrowski. Denn was Hans-Joachim Heist nicht gelingen mag, weder in seinem Interview noch in seinen Fernsehauftritten, 'etwas zu bewegen', das hat Georg Schramm bereits geschafft. Was allerdings alle drei Figuren Gernot, Henoth und Lothar vereint, dass ist wohl die arrivierte Art mit der diese die Realität als solche hinnehmen, nicht ohne ihr Urteil darüber zu sprechen, denn strukturell und motivatorisch durchschaut haben sie es alle. Lediglich die Tehmenkomplexe überschneiden sich höchstens an den Rändern.
 
Seine im besten und umfassenden Sinn hintergründigen Figuren sind weit mehr als nur dramaturgische Staffage für klamaukige Dialekteffekte, sondern sie vereinen in sich stets eine Summe an Leben und Erfahrung, die über den Schlagwortabtausch hinweg unmittelbar zu Herzen geht und für ein Wiedererkennen sorgt. 

 Aber das wichtigste, was man hier nicht aus den Augen verlieren darf ist der gesunde Menschenhass, der den Gasknecht-Ofen am Betrieb hält. Die Distanz zu den anderen Individuen, anstelle der GernotHassknecht-artigen Verbrüderung, welche sich einer Anbiederung gleich, schleimig und gewollt als Rolle im Fernsehen, deutlich umreißt. 
Lothar Dombrowski biedert sich nicht an und weiß trotzdem eine Aussage zu treffen, seiner Agenda folgend.
Henoth Gasknecht weist alle ab und klärt nebenbei noch das Wort Misogynie durch einen Link auf dem Wort selbst. 


„So treibt das Bedürfnis der Gesellschaft, aus der Leere und Monotonie des eigenen Innern entsprungen, die Menschen zueinander; aber ihre vielen widerwärtigen Eigenschaften und unerträglichen Fehler stoßen sie wieder voneinander ab.”
— Schopenhauer



 

Frage heute (24)

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Freitag ist Fragetag

Jede Woche wird eine Frage gestellt, dessen Antwort nur Gott weiß (hier ist ein Gottesbeweis).
Man kann außer der Einsicht nichts gewinnen.  Es ist mehr ein Schritt zurück in die Richtung von Web 1.0, als es noch darum ging nach seiner Berieselung aktiv suchen zu müssen.




  Die Frage heute:

Warum stellt Friedrich der Große ab 1780 eine bestimmte Gruppe Menschen als 'Kaffeeriecher' ein?