Daisy Duck kriegt immer alles oder nur garnichts gebacken?

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Die Genderdebatte ist nun endlich so uninteressant geworden, so dass keiner von uns mehr über
die wirklich echte Relevanz davon nachdenken muss, während wir gemeinsam am Joint hinter dem Uni-Gebäude der Asta saugen.

Plötzlich und mit großen Schritten tritt aber ein Gespenst auf das Parkett:
Die Wahrheit mit den zwei Gesichtern, die Fairness mit den selbst gesteckten Grenzen, die "meinungsunterstützte Tatsache", dass Gerechtigkeit bestimmt werden kann:

Es ist teuer, eine Frau zu sein. Und manchmal auch sehr ungerecht. Nehmen wir das Berliner Reinigungsunternehmen Jonnyfresh: Lässt ein Mann dort sein Hemd waschen und bügeln, kostet das 2,49 Euro. Für eine Damenbluse werden 3,49 Euro fällig. - zeit-online.de

Die Zeit-online-Redaktion hat sich anstecken lassen ihre schrumpeligen Rosinen in den Genderdebattekuchen zu geben. Der Artikel will einen Gerechtigkeits#aufschrei erzeugen.
Was aber in Wirklichkeit geschieht ist, dass jetzt die Zeit zum Schämen angebrochen ist. Es wird deutlich, dass sich die weiblichen Konsumenten konsequent "verarschen lassen". Hiermit haben wir es amtlich. Rasierer nur für Frauen? Dass ich nicht lache.


Jetzt ist es Tobias Dorfer, der in diesem Artikel versucht die ökonomischen Unterschiede auf die Genderdebatte aufzugleisen. Ganz vorsichtig damits keiner merkt. Seine hohle Phrase "Frau sein ist teuer" ist aber nicht damit zu begründen, dass die Legitimation zur Frau darin besteht die teueren Consumer Products zu erwerben, sondern er begibt sich auf Mittelfinger-niveau und bezeichnet die gefühlte Ungerechtigkeit mal "Frauensteuer" und berechnet die Dummheit der Betreffenden in Heller und Pfennig.

Ich kann dazu nur gratulieren. Das ist wirklich ein schönes Beispiel von volkswirtschaftlicher Betrachtung zu den Asymmetrien der Märkte.  - Schade nur, dass es für nichts weiteres taugt, als die Bloßstellugn der Beteiligten.

Wie kann man sich denn nur so an der Nase herumführen lassen - Unglaublich. 



Und ihr werdet euch empören und hashtag-Aufschrei-Debatten twittern. Ihr werdet sagen Henoth der alte Misogynist macht die ganze heile Welt kaputt und beleidigt die Rolle der Frauen mit Füßen.

Ja, aber was jedoch nach eurem unüberlegten Nachplappern von Boulevard-Parolen übrigbleibt, ist lediglich die peinliche, schnellgefickte 140 Zeichen Nachricht, die wieder einmal mehr diese gewisse Unsäglichkeit ausdrückt, welche die Debatte zum Schleifstein werden lässt. Der Moment in dem man merkt, das sein Gegenüber einfach nur trotzig reagiert, weil es etwas rosa-glitzerndendes in der Quengelzone erblickt, aber Mutti die Kreditkarte vom Vati sowieso schon seit Jahren nur zum Abstillen missbrauchte. Ich bekomme Rückenschmerzen von euren sozialen Fehlhaltungen.

"Die Rolle der Frau ist noch nicht erwachsen", 

könnte man jetzt behaupten. Das wäre aber genauso abstrakt, wie wenn ich behaupte "der Markt für Kondome sei erregt" -  daher ziehen wir uns doch besser von griffigen Verallgemeinerungen zurück?

Wie wärs?
Keine Scheiße mehr labern?

Wir outen und nicht mehr als Boulevard-Papagei und statt dessen versuchen wir zwischen Meinungen einzelner und Tatsachen zu trennen?

"Doppelt ungerecht wird es, wenn man die unterschiedliche Bezahlung von Männern und Frauen einrechnet." Zeit.de

Nein, das schöne und uralte schimmernde Totschlagargument der ungleichen Bezahlung hat leider in dieser Diskussion keine Bewandnis."Ungerecht" impliziert hier erstmal nur eine Vergleichbarkeit, gespickt der sehr erwartungsvollen Haltung, dass es eine Fairness gebe. Was aber in Wirklichkeit passiert ist, dass es kein Teamspiel ist, wie ein WeltFußballfinale, auf das 80% der Einschaltquoten fallen, bei dem jedes Tor hart umkämpft wird, sondern jeder Teilnehmer ist unerkannter Rambo-im-Dschungel-Einzelkämpfer und die Erfolge ritzt man sich heimlich, Kerbe für Kerbe auf den Gewehrkolben.

Ja, das verzerrt die Debatte. Die einen sind gleicher und die anderen hatten einen schlechten Tag. Aber das "erwachsen werden" in diesem Zusammenhang begreife ich letztendlich nur als die Fähigkeit zur stillen Empathie der Gegenseite. Das wäre eine Bereicherung für jede Debatte!


Sich selber knechten mit "Ich muss es haben!" - Nein musst du nicht.

Und nein, das ist keine "Women's Tax" etwa weil der Produzent sich die Preis-Aufschläge unfairerweise ausgedacht hat, damit er endlich die Frauen mit ihrem sauer verdienten Geld knechten kann.
Nein, weil diese Käuferschicht das einfach bereit ist zu zahlen. Basta.

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"Kommen Sie ihrem Traumjob etwas näher - Jetzt beim Ferrero Speed Recruiting"  - internet

Niemand wird gezwungen überteuerten Scheissdreck zu kaufen, der den Veränderungen der Mode nicht stärker unterworfen sein könnte - It's a trap!
Veranlasst...
  • Nicht etwa durch Technologie.
  • Nicht durch Fortschritt.
  • Nicht durch Wissenschaft.
  • Nicht durch Produktionsmethodik.
  • Nicht durch Preisvergünstigung.
Durch einzig und allein
  • Marketing
  • Marketing
  • und Marketing. 
Wer ist jetzt Schuld? Wer hat es geglaubt?

Dieselbe Person, die die Marketingverprechen glaubt als Hebel beutzen zu können, um eine Scheingerechtigkeit zu erzeugen, die sich monetär auswirkt, könnte schiefer nicht gewickelt sein. Leider kann man nicht wollen, dass Preise fair sind. Preise sind jederzeit völlig unfair. Das ist das Gesetz des Marktes, Dommerick!

Wenn mehr Leute ein bestimmtes Gut haben wollen, wird sich die nachgefragte Menge zu allen Preisen erhöhen. Die Ursache einer höheren Nachfrage können zum Beispiel eine neue Mode, andere Lebensumstände oder höheres Einkommen sein. Infolge der höheren Nachfrage [...] steigt der Gleichgewichtspreis und die umgesetzte Menge. - wiki

Zweitens sprechen wir hier von LifeStyle-Artikeln, und bei solchen Dingen als Konsument einen Sog zu erwzeugen, dass der Produzent garnicht anders kann als die Gewinnmarge in den Himmel zu schrauben, ist wirklich eingemachte Dummheit. Diese Güter von denen wir hier sprechen sind schließlich Maslows Pyramidenschlusslichter




Henoth, höre ich euch vom Ende der Schlange vor dem Apple Store rufen, was ist mit den Innovatoren und  Early Adoptern, die wichtig sind für jeden Technologie-Durchbruch im 'Consumer market' der letzten 50 Jahre? Ich würde euch auch das Gespräch aufzwingen, dass diese Konsumentengruppe der Innnovatoren vornehmlich durch ihre Liquidität besticht und nicht durch Weitsicht, aber ihr steht immernoch bei Apple an und ich muss weiter.

EARLY ADOPTER - "The relationship is synergistic, with the customer having early (and sometimes unique, or at least uniquely early) access to an advantageous new product or technology, but he or she also serves as a kind of guinea pig." - wiki

Ach was, das genügt doch eigentlich schon um deutlich zu machen, dass es die Einfältigkeit des Konsumenten ist, welche Schuld hat an der geringern Wehrhaftigkeit gegen das wirklich gelungene Marketing der Produkte selber. 

Muss ich wirklich noch deutlicher werden?  
Es ist nicht zum Überleben notwendig. 
Den Rest habt ihr euch beim Gang zur Kasse dazugedichtet.

Erzähle den Leuten, was sie ersehnen, denn die Welt will betrogen werden.

Immerhin ist es ein altes Muster und nichts neues. Sonst müsste ich euch ja warnen. Henoth - euch warnen. Ich höre Gelächter in der letzten Reihe, die erste ist jedoch scheinbar schon beim Stichwort "Rolle der Frau" eingeschlafen. Die Debatte zieht sich aber auch schon wirklich so ne Weile - lasst sie schlafen!

Denn sie wollen schließlich nur das hören, was sie sich selber schon ausgemalt haben. In ihren träumen sind sie zuhause. Diese schlafenden Personen möchten belogen werden. Sie kaufen sich Heilsversprechen in Sekten und Drogerien, kopieren Life¡Hacks! aus YouTube Videos und Wellness-Zeitschriften oder glauben schlicht und völlig oldschool an den lieben Gott, das Christkind und co.

Ein besonders dreistes "Ablass-Manaschwert" aktuell erfand Belle Gibson.
Belle Gibson aus Tasmanien  hat gelogen und hatte gar keinen Krebs mit ihrer eigenen Kochbuch-App bekämpft. Kruzuitürken auch, das hätte keiner ahnen können. 

Sie verkörperte als Mutter und Digitalunternehmerin eine erfolgreiche Frau mit Kind und Karriere. Sie hatte den Krebs, so sagte sie jedenfalls, nicht mit Bestrahlungen und Chemotherapien besiegt, sondern sanft und ganzheitlich. Das passte wunderbar zum Misstrauen, das viele Menschen der modernen Medizin entgegenbringen, und fügte sich in eine verbreitete Hoffnung auf Selbstheilung durch Detox und die richtigen Nahrungsmittel. - faz.net

Ja, ganz einfach. Man muss nur die App kaufen und keinen Krebs haben, wie Belle, dann ist man geheilt. Aber Heilsversprechen sind keinesfalls kostenlos! Also unbedingt per PayPal, MasterCard, Visa oder Diner's Club, in BitCoins oder per WesternUnion bezahlen - überweist ihre ganzheitliche Entlohnung sofort!

In June 2015, Gibson was rumored to have received $45,000 for an interview with 60 Minutes. Stefanie Spinks wrote that "by accepting $45,000 for her interview, Belle is sending the message that people can profit off stealing, lying and taking advantage of people's good intentions." - wiki


Die gesteuerte Unzufriedenheit


Und jetzt wo sowieso schon alle sauer sind, da packt der Henoth die Stullen mit dem Stinke-Käse aus, und hustet euch auf die Seite mit der Butter, bevor jeder seins bekommt:

Ich stellte mir die Frage, welchen Charakter befeuert diese Lebenseinstellung und wer ist gleichzeitig derjenige maulende, der sich eine Ungleichheit durch eine "Frauensteuer" wortneuschöpft und zudem noch Käufer dieser Belle Bibson App zur sanften und ganzheitlichen Detox Ernährung?



Lange musste ich nicht nachdenken, die FAZ liefert uns eine Metapher die griffig ist und schürt ein rollenbild, das sich gewaschen hat. Das der "Kaffeesüchtigen Großstadtfrauen: Weniger Arbeit, mehr Kaffee und Boys." Das Leben erwachsener Frauen sei nur selten zufriedenstellend. Schuld daran seien stets die anderen. Gemeint sind die sogenannten "Daisy-Duck-Frauen".

Daisys Unzufriedenheit ist von der Art, mit der auch die Kundinnen bei Starbucks die leere Milchkanne anprangern und die Marketing-Redaktion-Werbe-Singles auf „gutem“ Kaffee bestehen. Diese Unzufriedenheit hat im Leben der meisten anderen Frauen gar keinen Platz; denn der ist mit anderem besetzt. Trotzdem sollen sie sich fortwährend für die Daisyduckisierung interessieren.  - faz

Ein Kommentator unter dem Artikel hält diese Ausprägung für ein Aufsteigerphänomen. Vergleichbar mit neureich, denn diese Frauen wissen nicht wirklich, womit sie ihren Wert (den sie fürchten, nicht zu haben), in einer ihnen neuen Umgebung nach außen demonstrieren sollten. 

Wirkliche Oberschichtfrauen lackieren sich, soweit ich das beurteilen kann, z.B. nicht die Nägel. Also werden diese jungen Aufsteigerinnen kapriziös und damit leider unerträglich. - Wolfgang Schlage  2  (20thStreet) - 12.04.2015 09:46

Ich schließe mich der Meinung an und beende das Thema - Nicht weil Wolfgang Schlage damit endlich den Kern getroffen hat. Ich habe diese dämliche Debatte nun satt.

"Don't expect much from life." - Jackie Onassis








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